„Er legte seine rechte Hand auf mich und sagte:

Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste

und der Letzte und der Lebendige.“

                                               Off 1,17 b - 18 a

 

 

 SR Christophora

 
 
 
Dankbar für all ihre Liebe und Sorge
nehmen wir Abschied von unserer Mitschwester

 

Schwester M. Christophora

von der immerwährenden Hilfe

 

geb. Franziska Vossen die heimgerufen wurde ins ewige Leben.

 

 

 

*02.11.1938 in Esch, Kreis Daun/Rhld.

+ 24.04.2022 in Paderborn

 

 

Zum Heimgang von Schwester M. Christophora Vossen

 

Plötzlich und unerwartet wurde Schw. M. Christophora am 24.04.22 heimgeholt in die Ewigkeit. Dem Totenbrief vorangestellt ist ein Text aus der Off, aus der Lesung des Ostersonntags, dem Tag ihres Heimgangs. In dem 1. Satz heißt es: „Er legte seine rechte Hand auf mich...“

Gott hat ihr die Hand nicht nur aufgelegt, sondern sie an die Hand genommen und hinübergeleitet in seine Herrlichkeit. Es ist so tröstlich, dass Schw. M. Christophora ein Leidensweg erspart blieb, sie wurde aus dem vollen Leben hinübergeleitet ins ewige Leben.

Einige Lebensdaten sollen sagen, wer Schw. M. Christophora war. Sie wurde am 02.11. 1938 als Franziska Vossen in Esch, Kreis Daun, in der Eifel geboren und wuchs mit 8 Geschwistern in einer Arbeiterfamilie auf, ihr Vater war Anstreicher und Schreiner.

Ihre Eltern verstarben bereits in einem frühen Lebensalter, die Mutter mit 49 Jahren und der Vater mit 54.

Schw. Christophora besuchte 8 Jahre die Volksschule in Esch, von der sie mit einem guten Abschlusszeugnis entlassen wurde. In den folgenden Jahren half sie im elterlichen Haushalt mit, besuchte im Winterhalbjahr die sogenannte Winterschule, in der sie Nähen und Handarbeiten erlernte und arbeitete ein Jahr in einer Kleiderfabrik. Dann erhielt sie das Angebot, im Kreis-Krankenhaus in Mechernich in der Röntgenabteilung mitzuarbeiten. Dort lernte sie uns, die Franziskanerinnen Salzkotten, kennen und spürte schon recht bald die Berufung zum Ordensleben. Als dieser Entschluss in ihr reifte, bat sie 1958 um die Aufnahme und trat am 04.03.1959 in unsere Kongregation ein. Sie durchlief das Postulat, das Noviziat und legte im November 1961 die zeitliche und am 19.11.1966 die ewige Profess ab. In diesen Jahren erlernte sie im St. Josefs-Krankenhaus Salzkotten die Krankenpflege. Ihre ersten Einsätze hatte sie in Twistringen und viele Jahre in Schwerte. Von 1977 bis 1978 lernte sie in Koblenz die Gemeinde- bzw. die Ambulante Krankenpflege und erhielt ihren Einsatz in Düren-Birkesdorf bis 2010. Anschließend sagte sie ja zu einer für sie neuen Aufgabe in Marialinden/Overath. Hier wirkte sie 9 Jahre in der Seelsorge.

In all diesen Jahren hat Schw. M. Christophora an vielen Fortbildungen teilgenommen, um immer auf dem Laufenden zu bleiben, sowohl in der Krankenpflege als auch in der Betreuung von alten und kranken Menschen. Nebenbei besuchte sie Kurse für die seelsorgliche Begleitung in der Gemeinde.

Ein Zeugnis vom Caritasverband Boppart/Rhein bescheinigt ihr die Berechtigung, Interessierte für die häusliche Krankenpflege auszubilden und Sozialstationen einzurichten.

Im Auftrag der Caritas bereiste sie in diesen Jahren verschiedene Länder in Osteuropa mit dem Auftrag, Sozialstationen aufzubauen und einzurichten, u.a. auch in Rumänien. Durch Kontakte zu unseren Schwestern in Caransebes, im ehemaligen deutschen Banat und zur dortigen Caritas, konnte sie auch hier Sozialstationen auf den Weg bringen. Ihren Einsatz sah sie in all den Jahren in der Hilfe für schwache, arme und hilfsbedürftige Menschen. Zu erwähnen ist noch ihr unermüdlicher Einsatz für Hilfstransporte, die in diese armen Länder verschickt wurden.

Genug der Aufgaben von Schw. M. Christophora, aber wer war sie persönlich.

Neben diesen vielfältigen Aufgaben erkrankte Schw. Christophora sehr und musste viele Aufgaben ruhen lassen. Ihre Lebenshaltung war durch und durch franziskanisch. Ihren Titel „von der immerwährenden Hilfe“ hat sie in die Tat umgesetzt. Mit ihrer Einsatz- und Hilfsbereitschaft, sowie mit ihrer humorvollen Art, hat sie viele Menschen begeistert und begleitet. Sie war sehr kontaktfreudig, kümmerte sich immer wieder um Menschen, die ihrer Hilfe bedurften.

2019 kehrte Schw. Christophora ins Mutterhaus zurück. Gern hätte sie eine kleine Aufgabe übernommen, aber aufgrund verschiedener Erkrankungen war es ihr nicht mehr möglich. Soweit es ihre Kräfte zuließen, hat sie immer wieder die kranken und alten Schwestern in St. Clara besucht und Kontakte zu den einzelnen Schwestern im Mutterhaus gepflegt. Sie hat häufig unsere „Ewige Anbetung“ aufgesucht und ganz sicher uns alle dem Herrn empfohlen.

Nun haben wir eine Fürsprecherin mehr im Himmel.

Wir danken Gott für Schw. Christophora für ihr Lebenszeugnis, für ihr schwesterliches Mit-uns-Sein, für ihr franziskanisches Zeugnis sowohl in der Gemeinschaft als auch nach außen.

Bitten wir nun Gott in der Eucharistiefeier, dass er ihr all das Gute, das sie in der und für die Gemeinschaft gewirkt hat, dass er ihr die ewige Freude schenke.

Schw. M. Hildegarde Voß

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