„Christus ist uns geboren;
Kommt, wir beten ihn an.“
Invitatorium von Weihnachten
 
 
Dankbar für alle ihre Liebe und Sorge
nehmen wir Abschied von unserer Mitschwester
 
 

S Tabitha

 

 

Schwester M. Tabitha

vom heiligen Kreuz
geb. Anita Drenhaus
die heimgerufen wurde ins ewige Leben.
* 07.11.1924 in Sodingen, jetzt Herne
+ 24.12.2021 in Salzkotten
 
 
 
 
 

Zum Heimgang von Schw. M. Tabitha

 

„Christus ist uns geboren; kommt wir beten ihn an.“       Antiphon Invitatorium Weihnachten

Während wir singen: Christus ist uns geboren! – erlebt Schw. M. Tabitha auf Heiligabend ganz still und friedvoll ihre zweite Geburt. Gott nimmt sie zu sich und eröffnet ihr die Fülle des Lebens, woraufhin sie ein Leben unterwegs war. „Kommt wir beten ihn an.“ In ihrem Leben hat sie diesen Dienst der Anbetung gerne Tag und Nacht übernommen. Und wie sehr hat sie diese endgültige Geburt in diesen letzten, wohl ihren schwersten Jahren, herbeigesehnt?

Schw. M. Tabitha wurde ein hohes Alter geschenkt. Das sah man ihr nicht an, fit und voll Energie war sie lange freudig dazwischen, erfreute sich einer guten Gesundheit und half hier im Mutterhaus in vielen kleinen Diensten. In den letzten Jahren ließ das nach. Und diese Jahre erlebte sie leidvoll und einsam. Einsam auch, weil sich so viele liebe Menschen, Mitschwestern und Freunde, vor ihr verabschiedeten, aber auch, weil wir als Ordensgemeinschaft Orte, wie das von ihr so geliebte Bigge und Assinghausen, verabschieden mussten.

Anita Drenhaus wurde am 7. November 1924 in Sodingen, jetzt Herne, als Tochter des Bergmanns Felix Drenhaus und seiner Ehefrau Hermine Katharina geboren. Mit drei älteren Geschwistern wuchs sie auf. Von ihrem 6. bis zum 14. Lebensjahr besuchte sie die kath. Volksschule und nahm direkt im Anschluss für ein Jahr an einem privaten hauswirtschaftlichen Lehrgang teil, schreibt sie in ihrem Lebenslauf. Diesem folgte ein Jahr Mitarbeit im Haushalt der eigenen Familie. Dann absolvierte sie mehrere Praktika in verschiedenen Abteilungen eines Krankenhauses und im Kindergarten, wohl zur Vorbereitung auf ihre Berufsfindung. Sie entschied sich für die Krankenpflegeausbildung und fand ihren Ausbildungsplatz im Marienkrankenhaus in Schwerte. Am 27. September 1947, nach einem guten und erfolgreichen Examen, hielt sie ihren Ausweis über die Erlaubnis zur berufsmäßigen Ausübung der Krankenpflege, wie es damals hieß, in der Hand. Während ihrer Ausbildungszeit, im Kontakt mit den Schwestern unserer Gemeinschaft, wird nach und nach in ihr der Wunsch zum Ordensleben gereift sein, denn genau ein Jahr später, am 25. September 1948, schreibt sie an die damalige Provinzoberin, jetzt habe ich nur noch den einen Wunsch, eine gute Ordensschwester zu werden. Die Aufnahme wird ihr zum Fest Mariä Lichtmess, am 2. Februar 1949 gewährt. Am 19. November 1949 wird sie in das Noviziat aufgenommen und erhält den Namen: Schwester Maria Tabitha vom Heiligen Kreuz. Am 19. Mai 1952 legt sie ihre Gelübde auf Zeit ab und drei Jahre später, am 19. Mai 1955 ihre Ewige Profess.

Schwester M. Tabitha hat ihre Krankenpflege geliebt. Als Novizin des zweiten Jahres arbeitete sie zunächst für 6 Monate in der Kinderklinik in Viersen, ab diesem Zeitpunkt immer in der Pflege der Erwachsenen, einige Jahre in Hagen-Boele, Salzkotten und Kirchlinde. Am 20.05.1962 folgte ihre große Liebe, das Elisabeth-Krankenhaus, die Orthopädische Klinik in Bigge Olsberg. Hier lebte und wirkte sie 34 Jahre. Diese Klinik und das Sauerland wurden ihr zur Heimat. Sprach sie von dieser Zeit, leuchteten ihre Augen auf. Liebe Menschen fielen ihr dann ein. Sie hat es sehr geschätzt, dass sie bis zum Schluss noch liebe Briefe erhielt. Diese Namen vergaß sie nicht. Sie liebte und pflegte die Kontakte mit der Familie und ihren Freunden. Ende 1996 wurde Schw. M. Tabitha zum Mutterhaus abberufen und diente hier noch viele Jahre an der Telefonzentrale, im Exerzitienrefektor und übernahm auch ansonsten so manche Dienste gerne an. Im Januar 2020 erkrankte sie so sehr, dass sie nach einem längeren Klinikaufenthalt in den stationären Pflegebereich St. Clara wechseln musste. Ihre Erkrankung bewirkte in ihr eine immer stärkere Einsamkeit, hinzu kamen ihre Schwerhörigkeit, ihr nachlassendes Sehvermögen. Ihre letzten Monate erlebte Schw. M. Tabitha leidvoll, sie blieb aber immer mobil. Erst in den letzten Tagen vor ihrem Abschied, als sie nicht mehr die Kraft hatte aufzustehen, wurde sie zunehmend ruhiger und strahlte einen tiefen Frieden aus. Mit einem Lächeln verabschiedete sie sich sehr still.

Wir danken Schw. M. Tabitha von Herzen für ihr Leben und Wirken in unserer Gemeinschaft und im Dienst an den Kranken und Bedürftigen, für ihr bescheidenes, stilles Da-Sein.

Bitten wir Gott in dieser Eucharistiefeier, dass er ihre Liebe und Hingabe annehme und ihr das Leben in Fülle eröffne.

„Christus ist uns geboren; kommt wir beten ihn an.“      

Schwester M. Angela Benoit
 

 

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