Verstorbene
Dankbar für all ihre Liebe und Sorge nehmen wir Abschied
von unserer Mitschwester
Schwester M. Cornelis
Am Ostersonntag, in der Mittagszeit, rief der Auferstandene Schw. M. Cornelis zu sich. Ein ganz besonderer Zeitpunkt!
Schw. M. Cornelis, Regina Freise wurde am 6. April 1932 in Mantinghausen als Tochter des Landwirts und Eisenbahners Stefan Freise und seiner Ehefrau Maria geboren und wuchs mit vier Brüdern und drei Schwestern auf. Ein Bruder starb bereits als Kleinkind.
Regina besuchte acht Jahre die Volksschule in Mantinghausen, aus der sie 1946 entlassen wurde. Zunächst half sie ihrer Mutter zwei Jahre im Haushalt. Dann hatte sie den ersten Kontakt zu uns Franziskanerinnen im Marienstift in Westenholz, und zwar in der dortigen Nähschule, die sie zwei Jahre besuchte. Anschließend erlernte sie dort den Haushalt. Ab 1951 war Regina Freise 1 ½ Jahre in einem Gutshaushalt in Nordhagen tätig, später in einem Haushalt in Westerwiehe. In allen Zeugnissen wird sie als eine äußerst tüchtige, fleißige und pflichtbewusste junge Frau beschrieben.
In diesen Jahren wuchs in ihr der Wunsch, in eine Ordensgemeinschaft einzutreten, wie sie selbst schreibt. Am 5. August 1954 trat sie in unsere Gemeinschaft ein. Sie wurde am 19. Mai 1955 eingekleidet und erhielt den Namen Schwester M. Cornelis mit dem Titel: vom heiligsten Herzen Mariä. Sie legte am 19. Mai 1957 ihre zeitliche und am 19. Mai 1960 ihre ewige Profess ab.
Schw. M. Cornelis absolvierte eine Krankenpflegeausbildung in der Schule am St. Elisabeth-Hospital in Iserlohn. Anschließend war sie in verschiedenen Krankenhäusern tätig: in Schwerte, Salzkotten, Wildeshausen, Bad Lippspringe, Lütgendortmund, Hagen-Boele und Birkesdorf.
Als ihre Mutter erkrankte, durfte Schw. M. Cornelis 1967/1968 für mehrere Monate nach Hause, um sie zu pflegen und zu betreuen. Das war ein großes Geschenk – für sie selbst und ihre ganze Familie. So konnte sie allen eine große Stütze sein, was auch ihrem tiefsten Wesen entsprach. Sie half überall gerne, wo Not war. Schw. M. Cornelis nahm an vielen Fort- und Weiterbildungen teil, sei es nun im pflegerischen oder im sozialen Bereich, und erweiterte gerne ihr fachliches Wissen.
1992 wechselte sie von der Kranken- in die Altenpflege nach Marialinden. Im Oktober 1993 nahm sie ihren Dienst in St. Clara auf, insbesondere im Ostflügel. Dass sie ein besonderes Händchen für Blumen hatte, sah man schon aus einiger Entfernung. Die Blumen auf den Fensterbänken anzusehen, war immer ein Genuss. Schw. M. Cornelis erzählte gerne von dieser besonderen Pflege, wenn man seine Bewunderung äußerte. Doch nicht nur den Pflanzen war sie herzlich zugewandt. Es fehlte ihr nicht an Ideen, den Schwestern in St. Clara Freude zu bereiten. Insbesondere wurden ihre geschätzten Bratäpfel mit Freude von ihr verteilt, auch an die Schwestern, die nur dort vorbeikamen – so habe ich mir erzählen lassen.
Und weiter, dass ihre besondere Fürsorge den sogen. „armen Leuten“ z. B. im Marien-Krankenhaus in Bad Lippspringe galt, die wirklich nichts hatten. Um sie hat Schw. M. Cornelis sich besonders liebevoll gekümmert.
Am 04.11.2011 zog sie selbst nach St. Clara, wo sie so viele Jahre tätig war. Die von ihr geliebte Blumenpflege setzte sie zunächst fort und übernahm gerne weitere kleine Aufgaben. Ihre zunehmende Demenz machte ihr zu schaffen und sie litt sehr darunter. Aufgrund dieser Krankheit wurde es notwendig, dass sie einige Monate, von Oktober bis Ende Januar dieses Jahres, im Antoniushaus in Paderborn lebte. Erstaunlicherweise fühlte sie sich dort sehr wohl. Sie erfuhr von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine liebevolle Zuwendung, die ihr den Aufenthalt erleichterten. Wir freuten uns, als wir sie Ende Januar nach Hause zurückholen konnten.
Ihre Kräfte ließen mehr und mehr nach, bis sie ihr Leben am Ostersonntag ihrem Schöpfer zurückgab. Sie hat in diesem Jahr ihr ganz persönliches Ostern gefeiert und kann bestätigen:
Schwester M. Birgit Henning