Verstorbene
Dankbar für alle Liebe und Sorge nehmen wir Abschied von unserer Mitschwester
Schwester M. Adelgund
vom heiligsten Herzen Jesu
geb. Anna Elisabeth Röllecke,
die heimgerufen wurde in das ewige Leben.
geb. 19. 11. 1928 in Letmathe
gest. 11. 02. 2021 in Salzkotten
Zum Heimgang von Schw. M. Adelgund Röllecke
Sicherlich hätte Schw. M. Adelgund gerne eingestimmt, als wir eben das Lied gesungen haben. Bei ihrer Einkleidung erhielt sie nämlich den Titel: vom heiligsten Herzen Jesu. Wir alle pflegen ja die Herz-Jesu-Verehrung, und sie wird es in besonderer Weise getan haben.
Schw. M. Adelgund wurde am 19. November 1928 in Letmathe als Tochter des Fabrikmeisters Friedrich Röllecke und seiner Ehefrau Therese geboren und wuchs mit vier weiteren Geschwistern auf. Schon als junger Mensch musste sie schmerzhafte Verluste erfahren. Ihre Mutter starb plötzlich mit 34 Jahren und auch eines ihrer Geschwister verlor sie früh. Es scheint, dass sich Schw. M. Adelgund schon immer für Haushalt und Küche interessierte. So war sie direkt nach ihrer Schulentlassung im Jahr 1943 vier Jahre in einem Haushalt beschäftigt. Von 1947 bis 1950 half sie im elterlichen Haushalt mit. Anschließend war sie zur Erlernung der Küche für ein Jahr im Marienhospital Schwerte tätig. Hier wurde der eigentliche Grundstock gelegt für ihre weitere Tätigkeit an vielen Einsatzorten, später in unserer Gemein-schaft. Ihre Freude, ihr Lerneifer und ihr großes Interesse an allen anfallenden Küchenarbei-ten wurden ihr vom Marienhospital im Zeugnis bestätigt. Und so setzte sie ihren Weg ab Februar 1952 als Beiköchin im St. Rochus-Hospital Castrop-Rauxel fort.
Schw. M. Adelgund schrieb vor ihrem Eintritt selbst, dass sie seit mehreren Jahren den Wunsch hegte, in eine Ordensgemeinschaft einzutreten. An ihren eben genannten Tätigkeitsorten und auch in ihrer Heimat ist sie mit unseren Schwestern in Kontakt gekommen, und so wird mehr und mehr der Wunsch in ihr gereift sein, in unsere Gemeinschaft einzutreten. Diesen Schritt tat Anna Elisabeth Röllecke oder Anneliese, wie sie genannt wurde, am 5. August 1954. Bei ihrer Einkleidung am 19. Mai 1955 erhielt sie den Namen Schw. M. Adelgund und den Titel: vom heiligsten Herzen Jesu. Sie legte am 19. November 1957 ihre zeitliche und am 19. November 1960 ihre ewige Profess ab, und jedesmal konnte sie an diesen Tagen auch ihren Geburtstag mitfeiern, den 19. November.
Schw. M. Adelgund war in vielen Küchen und Großküchen eingesetzt, in denen sie mit Leib und Seele wirkte. Ich möchte sie kurz aufzählen:
Mutterhaus Salzkotten, Barbara-Hospital Lütgendortmund, Berufsfachschule Arnoldsweiler, Auguste-Viktoria-Stift Bad Lippspringe, Kreiskrankenhaus Mechernich, Johannes-Hospital Hagen-Boele, Liboriushaus Paderborn, Josefs-Krankenhaus Salzkotten. 1972 wurde Schw. M. Adelgund zur „Staatlich geprüften Wirtschafterin“ ausgebildet. Ab 1973 war die Mutterhausküche „ihr Reich“. Gemeinsam mit Schw. M. Dietlinde und Schw. M. Agnate sorgte sie für das leibliche Wohl aller Schwestern und Gäste. Auch Extra-Wünsche wurden gerne erfüllt.
Ihre gemeinsame Sorge galt insbesondere den Helferinnen in der Küche, die bei uns ihr Zuhause gefunden hatten, und um die sie sich liebevoll kümmerten. Noch heute erzählen die langjährigen Mitarbeiterinnen unserer Küche gerne von den alten Zeiten und erinnern sich an so manche Anekdote. Die herzliche Verbindung zum Personal ging natürlich auch über den Küchenbereich hinaus. Ich denke, hier darf man von Seelsorge reden, die ganz bescheiden und ungesehen überall ihren Platz haben kann, wo Menschen Menschen begegnen.
Lange Jahre wirkte Schw. M. Adelgund so zuletzt hier im Mutterhaus. Als sie und Schw. M. Agnate älter wurden und ihre Kräfte für die doch schwere körperliche Arbeit nachließen, kam 2005 mit Herrn Nilges ihre Ablösung, und sie gingen in den wohlverdienten Ruhestand. Kleine Aufgaben wurden selbstverständlich von Schw. M. Adelgund übernommen, und sie half weiterhin gerne im ihr vertrauten Küchenbereich aus. Später kümmerte sie sich liebevoll um Schw. M. Agnate, die ihre Hilfe gerne annahm. Die beiden verbrachten viel Zeit miteinander, und wenn wir Schw. M. Adelgund suchten, wussten wir, dass wir sie bei Schw. M. Agnate in St. Clara finden konnten. 2017 war es dann für Schw. M. Adelgund selber so weit, dass sie nach St. Clara umzog, da sie zunehmend Hilfe und Unterstützung brauchte.
Schw. M. Adelgund war ein liebenswerter Mensch, eher still und zurückgezogen. Doch wo sie war, war sie ganz präsent. So auch zuletzt in St. Clara, in ihrer dementiellen Erkrankung. Sie lebte auf die ihr mögliche Art und Weise Beziehung zu allen, die ihr begegneten und mit denen sie den Lebensraum teilte. Es war ein Geschenk, das zu beobachten und zu erleben. Danken wir ihr für ihr Wirken und ihr Sein. So behalten wir sie gerne in Erinnerung.
In der Nacht zum 11. Februar 2021 legte Schw. M. Adelgund ihr Leben in die Hände ihres Schöpfers zurück.
Stimmen wir noch einmal mit ihr in die Worte ein, die wir viele Male miteinander sangen:
Schwester M. Birgit Henning